Die Rehkitzretter aus Harsewinkel

Dieser Bericht ist auch ein Beispiel dafür das Drohnen nicht nur lästig sondern durchaus auch sinnvoll sind, wie auch der verstärkte Einsatz bei Polizei und Feuerwehr beweist.

Eine Gruppe freiwilliger Tierschützer aus Harsewinkel benutzt eine Drohne mit Wärmebildkamera um Rehkitze und andere Wildtiere vor dem Tod durch Mähwerke und anderes landwirtschaftliches Gerät zu schützen.

Der Landwirt benachrichtigt die Gruppe vor dem mähen um das oder die Felder auf Wildtiere zu untersuchen die sich zwischen den Halmen verstecken.

Rehkitze und Hasen zum Beispiel flüchten nämlich nicht….sie ducken sich einfach nur und sind so zum sicheren Tod verurteilt wenn nicht vorher kontrolliert wird.

Mit einer Drohne und Wärmebildkamera lässt sich auch ein großes Feld schnell und effektiv absuchen.

Erst nachdem eine Fläche abgesucht wurde wird diese vom Landwirt gemäht.

Es wäre doch toll wenn sich in Osnabrück und Umgebung auch so etwas realisieren ließe oder ?

 

Dieses Projekt sollte auf jeden Fall Schule machen

Auch im Osnabrücker Umkreis gibt es eine Vereinigung die sich diese Aufgabe auf die Fahnen geschrieben hat

Link zur Webseite

 

Fotoquelle: „Die Glocke“ – 24.04.2020 – Lokalteil Harsewinkel

Soviel zu meiner Meinung dazu.

Hier eine Schilderung eines der Beteiligten

Der Hegering Harsewinkel, hat letztes Jahr beschlossen eine Drohne mit Wärmebildkamera anzuschaffen um mit dieser Wildtiere vor dem Mähtod zu retten.

Der Hegering Harsewinkel gehört zur Kreisjägerschaft Gütersloh und ist Teil des Landesjagdverbandes NRW.

Da viele Hegeringe im Kreis Gütersloh, und auch überall in Deutschland, bereits Drohnen zur Wildtierrettung während der Mähsaison einsetzen konnte von den Erfahrungen der Hegeringe im Umkreis profitiert werden.

Hier ist vor allem der Hegering Halle zu nennen der mittlerweile zwei Drohnen hat und 2019 beim Sophie Award mitgemacht hat.

Dazu gibt es ein Youtube-Video:

Außerdem ist hier die Rehkitzrettung Sassenberg zu nennen.

Der Initiator ist kein Jäger und hat aus eigener Tasche eine Drohne mit Kamera im Wert von rund 30.000€ angeschafft um Wildtiere aus den Wiesen zu suchen und betreibt das mittlerweile Semi-Professionell.

https://www.rehkitz-rettung-sassenberg.de/

Man hat sich nachdem man wusste was alles gebraucht wird, nach Sponsoren umgesehen, denn das preiswerteste System welches sinnvoll zur Wildtierrettung eingesetzt werden kann kostet knapp über 10.000€.

Es gibt am Markt zwar günstigere Systeme, aber da genügt die Wärmebildkamera den Ansprüchen nicht, und die Flugzeiten sind zu gering.

Als Sponsor konnte man die Stadt Harsewinkel gewinnen.

Diese hat die Drohne angeschafft und verleiht diese Drohne für die Mähsaison.

Außerhalb der Mähaison nutzt die Stadt die Drohne für andere Zwecke.

 

Zur Technik:

In Harsewinkel nutzt man ein System von der Firma U-Rob aus Bielefeld.

Es handelt sich hier um eine DJI Mavic 2 welche mit „anklickbaren“ Komponenten erweitert wird.

Die Wärmebildkamera die verwendet wird ist eine FLIR 640 welche aus 50m Höhe noch Objekte von 7cm erkennen kann.

Es war sehr wichtig, dass hier nicht in die Technik der Drohne eingegriffen wird um die Garantie der Drohne nicht zu gefährden. Andere Anbieter am Markt greifen leider in die Technik der Drohne ein.

 

FLIR Wärmebildkamera für die Mavic 2

 

U-Rob ist ein kompetenter Partner welcher auch Drohnen-Lösungen für Verschiedene Industrieanwendungen herstellt.

 

Mit sechs Flugakkus kann man ungefähr 2,5 – 3 h fliegen.

Zeit ist also Mangelware.

Darum braucht man Hilfe bei der Suche.

Es werden vor allem Helfer benötigt welche „unter der Drohne“ durch die Fläche gehen und dann die Wildtiere aus den Flächen scheuchen oder tragen und das möglichst schnell, damit möglichst viel Fläche abdeckt werden kann.

Man kann nur vom ersten Tageslicht bis zum frühen Morgen fliegen da die Wärmebildkamera sonst nicht mehr zwischen erwärmter Erde (Maulwurfshügel) und einem Tier unterscheiden kann.

Deswegen ist man darauf angewiesen das die Landwirte möglichst am Tag vor der Mahd den Jagdpächtern der Reviere Bescheid sagen welche Flächen gemäht werden.

Zusammen mit den Jagdpächtern koordiniert man dann die Einsätze des nächsten Tages.

Man trifft sich noch vor dem ersten Tageslicht an der ersten Fläche und startet sobald es hell genug ist das die Helfer gefahrlos durch die Flächen gehen können.

Da es, je weiter man in den Sommer kommt, immer früher hell wird, wird man sich ab Mitte Mai vermutlich schon zwischen 04:00 Uhr und 05:00 Uhr an den Flächen treffen und starten.

Da nur eine Drohne zur Verfügung steht müssen die Flugzeiten bestmöglich ausnutzt werden um die begrenzten Kapazitäten voll ausschöpfen zu können.

Es wird jedoch eine Zeit kommen wo nicht mehr alle Flächen abgeflogen werden können die an dem Tag gemäht werden müssen.

Dann muss gemeinsam mit dem Jagdpächter auf Grundlage der Erfahrungen aus den letzten Jahren entschieden und selektiert werden.

 

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